Die Schriftstellerin wurde 1946 in der Türkei geboren. Mit 12 Jahren erhielt sie die erste Theaterrolle am Staatstheater Bursa im Bürger als Edelmann von Molière. 1965 bis 1967 folgte ein erster Aufenthalt in Berlin, wo sie in einer Fabrik arbeitete. 1967 bis 1970 absolvierte Özdamar die Schauspielschule in Istanbul und übernahm im Anschluss daran erste professionelle Rollen in der Türkei als Charlotte Corday im "Marat-Sade" von Peter Weiss und als Witwe Begbick in "Mann ist Mann" von Bert Brecht. 1976 trat sie erstmals an der Volksbühne Ost-Berlin auf und war Mitarbeiterin bei dem Brecht-Schüler und Regisseur Benno Besson und bei Matthias Langhoff. 1978 bis 1979 folgten Aufenthalte in Paris und Avignon. Özdamar arbeitete als Mitarbeiterin an Benno Bessons Inszenierung Kaukasischer Kreidekreis von Bert Brecht mit. Aufgrund der vorangegangenen Theaterarbeit wurde sie schließlich Doktorandin an der Pariser Universität Vincennes. In den Jahren 1979 bis 1984 hatte sie ein Engagement als Schauspielerin am Bochumer Schauspielhaus unter der Intendanz von Claus Peymann.
Im Auftrag des Schauspielhauses Bochum entstand ihr erstes Theaterstück "Karagöz in Alemania", erschienen im Verlag der Autoren, Frankfurt. Es wurde 1986 im Frankfurter Schauspielhaus unter eigener Regie aufgeführt. Zu ihren Prosaveröffentlichungen zählen "Sonne auf halbem Weg", "Seltsame Sterne starren zur Erde", "Der Hof im Spiegel" und "Die Brücke vom Goldenen Horn", alle bei Kiepenheuer & Witsch erschienen. (© CV: Emine Sevgi Özdamar)