Die Komponistin wurde 1961 in Nürnberg geboren, studierte Malerei und Freie Kunst, die noch immer einen großen Einfluss auf ihre Musik haben. Seit 1982 lebt sie als freischaffende Musikerin in den Bereichen improvisierte und experimentelle Musik in Hamburg. Seitdem hat sie eine differenzierte Grammatik von Klängen jenseits des konventionellen Trompetentons entwickelt (jazzdimensions.de). Sie arbeitet hauptsächlich an einer Erweiterung der klanglichen Möglichkeiten der Trompete durch Verwendung von aufgesplitteten Klängen, Multiphonics und körnigen Sounds und hat ihre eigenen Spieltechniken und Präparationen entwickelt um diese Klänge zu erzeugen. Außerdem gilt ihr besonderes Interesse dem Verhältnis von Stille und Klang. Sie tritt als Solistin, zusammen mit ihren Gruppen und Ad-Hoc Formationen auf, außerdem arbeitet sie zusammen mit TänzerInnen und bildenden KünstlerInnen.
Über zehn Jahre lang hat sie das Festival für improvisierte Musik Real Time Music Meeting in Hamburg organisiert.
Konzerte in Europa, USA, Südamerika, Russland und dem Nahen Osten, u.a. mit UNSK (Birgit Ulher / Martin Küchen / Lise-Lott Norelius / Raymond Strid), dem Trio PUT (mit Ulrich Phillipp und Roger Turner), Nordzucker (mit Lars Scherzberg und Michael Maierhof), Heiner Metzger, Martin Klapper, Tim Hodgkinson, Dorothea Schürch, Rhodri Davies, Robyn Schulkowsky, John Edwards, Michael Zerang, Damon Smith, Lou Mallozzi, Gino Robair, Ute Wassermann, Albert Márkos, Sven Ake Johansson, Gene Coleman, Ernesto Rodrigues, Heddy Boubaker, Tim Perkis, Bryan Eubanks, Tanaka, Ariel Shibolet, Christoph Schiller and Sean Meehan, Forbes Graham, Leonel Kaplan, Gregory Büttner, Lucio Capece, Eric Leonardson und Bill Hsu.
Lecture/Workshops an der Haifa University, SAIC - School of The Art Institut of Chicago und Hochschule für Musik Basel.
(© CV: Birgit Ulher)
Zum geförderten Projekt:
"Während des Stipendiums möchte ich mich intensiver mit dem Thema Buggle Calls, bzw. Trompetensignale beim Militär befassen und ein Stück dazu entwickeln. Ich habe vor, ein Trompetensignal zu 'dekonstruieren' und mich mit der Trompete und ihrer 'Entmilitarisierung' zu befassen. Ich werde das Signal in seine Bestandteile bzw. einzelnen Töne zerlegen und mit ebenso vielen Pausen versetzen wie Klängen. Jeder Ton wird je nach Tonhöhe durch einen abstrakten Mehrfach- oder Splitterklang ersetzt und die Tonlängen um ein Vielfaches verlängert. Dadurch wird das Signal so verändert, dass es in seiner ursprünglichen Form und Bedeutung nicht mehr erkennbar ist. Sowohl die zeitliche Form wird aufgebrochen als auch die Klänge, die aufgesplittet werden und dadurch eine 'Binnenstruktur' erhalten. Aus einem Signal mit Befehlscharakter entsteht eine Komposition, die mit den erweiterten Spieltechniken der Trompete spielt. Die Trompete wird 'entmilitarisiert'."