Maiko Date
“between islands”: Video-Tanz-Performance, ca. 60 min, 2013, Aufführung im Saravah Tokyo, Japan (Foto: Hiroyasu Daido)
Maiko Date
“between islands”: Video-Tanz-Performance, ca. 60 min, 2013, Aufführung im Saravah Tokyo, Japan (Foto: Hiroyasu Daido)
Christine Biehler
"shining void"
Christine Biehler
"shining void" - Ansicht von unten
Yvon Chabrowski
Aus der 4-teiligen Serie SEA PIECES I-IV, Bild 2
Rebecca Trescher
Gemeinsames Konzert von Rebecca Trescher (Klarinette) und Evgeny Brodsky (Gesang, Gitarre) zum Tag der offenen Tür im April 2016 (Foto: © Künstlerhaus Lukas)
Rebecca Trescher
Notenblatt aus Malachit für 11-köpfiges Kammerensemble
Esra Oezen
ohne Titel (Äußerungen II)
Joana Vogdt
Kurzfilm NACHTBESUCH
  • geboren 1964 in Landau/Pfalz
  • Bildende Künstlerin und Kunstvermittlerin
  • Studium der Freien Kunst mit den Schwerpunkten Bildhauerei und Film/Video an den Hochschulen für Bildende Künste in Berlin und Braunschweig und an der Johannes Gutenberg Universität in Mainz
  • Abschluss des Studiums der Kunstpädagogik und Germanistik
  • seit 1991 Ausstellungen in Museen, Kunstvereinen, Galerien und Off-Places
  • zahlreiche Preise und Stipendien im In- und Ausland


Die Transformation von Räumen steht im Zentrum ihrer künstlerischen Praxis. Christine Biehler lebt in Hanau.

 

Zum geförderten Projekt:
ORT – DORT
Hinausweh – Heimweh – Hinausweh. Ein Pilotprojekt am Wandsbek Markt in Hamburg.

 

Der Versuch zu konterkarieren, was sich im täglichen Getriebe nicht fassen lässt, was aber unterschwellig immer spürbar die Seelen der Fremden und Einheimischen bewegt und sie unterwegs sein lässt auf der Suche nach sinnstiftenden Orten. Wo ist die Spur der Geschichte, wo ist zu erfahren, dass dieser Ort hier die Gegenwart jedes Einzelnen ist?

Die B75 war seit jeher eine Ausfallstraße. Sie wurde als Verbindung von Altona nach Lübeck angelegt. Seit je eine Handels-, und zugleich Fernstraße der Stadt wurde sie im letzten großen Krieg fast völlig zerstört. Danach schnell wieder aufgebaut, suchen nun die Neubürger und Altteingesessenen nach Identifikation mit dem verwandelten Ort.

Matthias Claudius (1740-1815), der berühmte Sohn von Wandsbek, hat den Begriff des Hinausweh (im Gegensatz zum modernen Fernweh) im 18. Jhdt. geprägt. Walter Jens, der an der Universität von Hamburg im 20. Jhdt lehrte, hat daraus abgeleitet, dass „Hinausweh, (...) immer wieder zur Gründung neuer, zweiter, besserer Heimaten führt (...) – ein Zuhause, das an keinen Ort gebunden ist, sondern sich überall einstellt, wo Gespräch und geselliger Austausch unter den Freien und Gleichen regieren (...)*
Vier KünstlerInnen aus Hamburg, Berlin bzw. Frankfurt/M. setzen sich mit diesem traditionsreichen aber auch so verletzten Ort auseinander, seiner Tiefe, seiner Weite, seiner Perspektive und seiner Möglichkeit, Kommunikation zu haben - Christine Biehler ist eine von ihnen. Ihre Installation trägt den Titel "shining void".

Die Künstlerin sagt dazu: "Eine zwei Meter tiefe Baugrube mitten auf dem Bürgersteig ist inklusive der Erdleitungen und Kanalrohre bis zu den Gehwegsplatten vollkommen mit einer hochglänzenden Silberchromschicht ausgekleidet. Statt auf feuchte braune Erde blickt man in einen von der Straßenlaterne bestrahlten Spiegel, der seine Umwelt verzerrt zurückstrahlt. Jede Stadt hat auf physischen und auch auf anderen Ebenen Wunden und Löcher, die im täglichen Leben spürbar sind, aber seltsam unausgesprochen und unbearbeitet bleiben. Einer der Impulse für die Eingriffe von Shining void ist, diese Form der Abwesenheit durch die Schaffung einer besonderen Leerstelle zum Thema zu machen. Shining void ist ein versteckter Glanzpunkt im Außenraum, der die „Verletzung“ konserviert und veredelt. Die Aushöhlung wird zu etwas Fremden mit futuristisch anmutender Oberfläche, das Einzug in den Stadtraum gehalten hat. „Es“ frisst sich in den Stadtkörper und befragt den soliden Grund: Ein Ort entsteht."

 

www.christinebiehler.de